Wann muss / sollte mein Pferd / Hund zur Behandlung

 

Die Gesundheit und Balance langfristig zu sichern und erhalten ist das Ziel meiner Therapien. Durch den rechtzeitigen Einsatz von Physiotherapie, Chiropraktik, Osteopathie und/oder Aktupunktur kann geholfen werden, die Gesundheit und Lebensqualität dauerhaft zu verbessern.

 

Die meisten Patienten kommen erst zu Behandlung, wenn sie bereits deutliche Beschwerden haben. Der Körper ist ein Meister darin, Fehlstellungen zu kompensieren. Der Körper ist über viele Jahre fähig mit erheblichen Fehlstellungen und Dysfunktionen mit nur wenig bis gar keinen Beschwerden umzugehen. Denn es ist die höchste Pflicht des Körpers zu versuchen, die Balance zu halten, so dass er weiterhin funktionieren kann.

 

" Symptome entstehen nicht immer sofort, sondern erst dann, wenn der Körper seine Fähigkeit zur Kompensation verliert. Dann reicht oft eine kleine Bewegung, um eine schwere Symptomatik hervorzurufen."

 

Wenn also z.B. ein Gelenk aus seiner physiologischen Position kommt, wird der Körper den Druck von dieser Struktur nehmen und ihn so verschieben, dass der Körper weiterhin arbeiten kann. Er wird also bei dem Beispiel eines Wirbels, andere Wirbel so drehen und versuchen den Zug so gut es geht zu verteilen. Werden diese Schäden nicht korrigiert, wird irgendwann die körpereigene Kompensation zusammenbrechen. Massive Beschwerden können dann auftreten: Bandscheibenvorfall, Nervenentzündungen, dauerhafte Schmerzen oder sogar Arthrose.

 

Optimal ist es also nicht erst dann zur Behandlung zu gehen, wenn bereits deutliche Beschwerden in der Bewegung bestehen, sondern sein Tier regelmäßig auf Fehlstellungen untersuchen zu lassen, bevor Symptome entstehen. Auf diesem Weg kann der Einsatz von Physiotherapie, Chiropraktik, Osteopathie und Akpunktur das gesunde Gleichgewicht von Körper und Nervensystem dauerhaft aufrechterhalten.

Wie läuft der Untersuchungsgang ab

 

Der Untersuchungsgang wird stets Ihren und den individuellen Bedürfnissen Ihres Tieres angepasst. Um Ihr Tier bestmöglich einschätzen und behandeln zu können sind folgende Schritte notwendig:

 

1. Anamnese

Aufnahme der auffälligen Verhaltens-/ und Bewegungsmuster sowie der auftretenden Symptomatik. Klären Sie mich an dieser Stelle bitte über alle alten und aktuellen Befunde auf, die durch behandelnde Tierärzte über Ihr Tier bekannt sind. Eine enge Zusammenarbeit mit Ihrem Tierarzt trägt zum Behandlungserfolg bei.

 

2. Adspektion

Ihr Tier wird einer gründlichen Adspektion unterzogen, damit Auffälligkeiten des Körperbaus, der Gelenke, der Muskulatur und Hufen bzw. Pfoten optimal identifiziert und eingeschätzt werden können. Dazu wird Ihr Tier im Stand und in der Bewegung von mir beurteilt.

 

3. Palpation

Durch Abtasten des gesamten Körpers wird die Beschaffenheit der Muskulatur, der Haut des Fells inspiziert sowie auf eventuelle Verletzungen und Schmerzempfindlichkeiten überprüft.

 

4. Besprechung der Behandlungsmöglichkeiten

Die geeigneten Therapieformen werden mit Ihnen besprochen und ausgewählt.

 

 

Was könnten Ursachen für die Probleme meines Tiers sein

 

Die genaue Ursachen für Probleme des Bewegungsaparates lassen sich erst nach einer eingehenden Untersuchung feststellen. Zu den häufigsten Ursachen zählen Überbeanspruchung, ein ungünstiger Körperbau sowie Verletzungen und Unfälle.

 

Konstitution (Körperbau) des Tieres:

Die Konstitution des Tieres spielt eine wichtige Rolle bei allen Erkrankungen des Bewegungsapparates. So zählen vor allem Rücken-/ und Gliedmaßen-Erkrankungen zu häufigen Erkrankungsformen bei einem eher ungünstigen Körperbau.

Tiere mit einem extrem kurzen oder langen Rücken, Gliedmaßen, etc. sind in der Regel häufiger von Problemen betroffen. Ein ungünstiger Körperbau mit einem schlechten Schwerpunkt belastet den Bewegungsapparat und führt daher schneller zu Blockaden und Verletzungen des Bänder- / Sehnen- / und Muskelapparates, als ein konstitutionell gut gebauter Körper.

 

 
Bsp.: Fehlstellungen der Beckengliedmaßen beim Pferd
Bsp.: Fehlstellungen der Beckengliedmaßen beim Pferd
 
Bsp.: Fehlstellungen der Hintergliedmaßen beim Hund
Bsp.: Fehlstellungen der Hintergliedmaßen beim Hund
 
 
 

Verletzungen, Unfälle:

Infolge von Zusammenstößen mit Artgenossen, Stürzen und anderen Unfällen (vorallem auch im Hundesport) kann es zu Verletzungen kommen. Zerrungen von Bändern, Muskelrisse, Frakturen oder sogar Verlagerungen von Wirbeln und Gelenkpartnern können durch starke traumatische Einwirkungen am Rücken und den Gliedmaßen entstehen. Häufig werden die Folgen dieser Veränderungen erst nach Wochen oder Monaten erkennbar.

 

 

Woher kommen die Probleme meines Hundes

 

Jeder Hundebesitzer möchte seinem "Liebling" ein schönes Leben bieten. Ausreichend Bewegung und eine gute Partnerschaft zwischen Mensch und Tier stehen an ersten Stelle.

 

 

Gründe für Muskelverspannungen können sein

  • Schlecht sitzende Halsbänder/Geschirre
  • Ständiges Ziehen an der Leine
  • Ruckartiger Zug an der Leine (egal ob Halsband oder Geschirr)
  • Muskelschwund durch Inaktivität (nach Verletzungen oder längeren Sportpausen)
  • Für die Konstitution des Tieres unangemessenes Training oder nicht artgerechter Einsatz
  • Zu wildes Toben mit Artgenossen
  • Einseitige und abrupte Bewegungsabläufe beim Hundesport
  • Stress und Anspannung (auch dauerhaft emotionaler Stress)
  • Verletzungen und daraus resultierende Schonhaltung
  • Stürtze, toben auf Wiesen mit Löchern (wo der Hund beim rennen reintreten kann)
  • unkontrolliertes Springen und falsches Wiederaufkommen

 

Typische Anzeichen für Einschränkungen des Bewegungsapparates sind

  • Rückenschmerzen, das Tier drückt den Rücken ins Hohlkreuz und lässt sich nicht gern hochheben
  • Aufwölbung, das Tier wölbt den Rücken auf 
  • Einziehen, einseitiges Pendeln, Schiefhaltung oder Festklemmen der Rute
  • Unterschiedliche Biegsamkeit im Rücken
  • Unterschiedliche Biegsamkeit im Hals
  • Kurztrittigkeit/„An sich vorbeitreten“
  • Stolpern oder Schlurfen
  • Taktunreinheiten, die sich einlaufen
  • Dauerhaftes Passgehen
  • Probleme beim Geradeauslaufen, Bergab- oder Treppensteigen
  • Schwirigkeiten beim ins Auto springen
  • Lahmheit
  • Berührungsempfindlichkeiten
  • belecken bestimmter Körperregionen

 

Auch hier: Vorsicht bei sportliche Höchstleistungen!

Die im Hundesport ausgebübten sportlichen Höchstleistungen können auch zu Schäden am Bewegungsapparat führen. Dabei geht es nicht darum, das der Hund eine" falsche" Sportart betreibt. Es gibt einfach viele einseitige, impulsartige und unphysiologische Bewegungsabläufe die zu typischen Sportverletzungen führen. 

 

 

Woher kommen Rittigkeitsprobleme oder Anlehungsfehler meines Pferdes

 

Eine der Hauptursache von Problematiken beim Pferd sind Rückenproblemen. Nur ein angemessen trainiertes und ausgebildetes Pferd kann mit Hilfe von Bauch-/ und Rückenmuskulatur das Reitergewicht problemlos tragen und die Hilfen des Reiters annehmen.

Die Tragkraft des Pferdes ist als eine Spannbrücken-Konstruktion zu verstehen. Die obere Verspannung, bestehend aus Muskeln und Bindegewebe (Nackenband/-platte) muss durch ein korrekt gerittenes Pferd aktiviert werden. Eine richtige Kopf-/ Halshaltung und eine aktiv untertretende Hinterhand spannt den Rücken nach oben auf. So kann das Pferd den Reiter nahezu passiv tragen.

 

Sobald die obere Verspannung vom Reiter nicht aktiviert wird, muss das Pferd das Reitergewicht mit der dafür nicht geeigneten Rückenmuskulatur tragen. Damit wird das Pferd steif, die Vorder- und Hintergliedmaßen sind blockiert und auch die Atemmuskulatur wird verspannt. Die ständige unphysiologische Belastung der Rückenmuskulatur führt zu weiteren Muskelschädigungen.

 

Gründe für Muskelverspannungen können sein

  • Inaktivität (nach Verletzungen oder in der Winterpause)
  • Zu hartes und unangemessenes Training
  • Einseitige Körperhaltung des Reiters
  • Belastungen durch Fehlstellungen oder schlechter Beschlag
  • Verletzungen und daraus resultierende Schonhaltung
  • Nicht passende Sättel
  • Nervöse Spannungen
  • Schlechte Haltungsbedingungen des Tieres

 

Typische Anzeichen für Einschränkungen des Bewegungsapparates sind

 

  • Rückenschmerzen (das Pferd drückt den Rücken weg, steht beim Satteln oder Aufsteigen nicht still, Zittern von Muskelpartien beim Putzen, Muskelkrämpfe)
  • Sattelzwang (Probleme beim Satteln und Angurten)
  • Einziehen des Schweifes oder schiefer Schweif
  • Unterschiedliche Biegsamkeit im Rücken (oft einseitige Rückenprobleme)
  • Unterschiedliche Biegsamkeit im Hals
  • Kurztrittigkeit vorne und/oder hinten
  • Stolpern oder Schlurfen
  • Buckeln oder Durchgehen (Pferd läuft dem Schmerz davon)
  • Zungenfehler beim Reiten
  • Taktunreinheiten, die sich einlaufen
  • Ständiges Anspringen im falschen Galopp oder Kreuzgalopp
  • Probleme beim Geradeauslaufen, in der Geraderichtung und beim Bergabreiten
  • Spur der Hinterbeine tritt nicht in die Spur der Vorderbeine
  • fehlende Versammlungsfähigkeit
  • Anlehnungsfehler
Berührungskraft - Ines Rennen - Tierphysiotherapie, Chiropraktik, Osteopathie 0